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新概念德语翻译辅导:精选翻译文章欣赏一

发表时间:2012/9/7 16:54:07 来源:互联网 点击关注微信:关注中大网校微信
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伊甸园

Jostein Gaarder

Sofies Welt

Roman über die Geschichte der Philosophie

Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs

Carl Hanser Verlag Wer nicht von dreitausend Jahren Sich wei Rechenschaft zu geben, Bleib im Dunkeln unerfahren, Mag von Tag zu Tage leben.

Johann Wolfgang Goethe

Der Garten Eden

…… schlielich und endlich mute doch irgendwann irgend etwas aus null und nichts entstanden sein……

Sofie Amundsen war auf dem Heimweg von der Schule. Das erste Stück war sie mit Jorunn zusammen gegangen. Sie hatten sich über Roboter unterhalten. Jorunn hielt das menschliche Gehirn für einen komplizierten Computer. Sofie war sich nicht so sicher, ob sie da zustimmte. Ein Mensch mute doch mehr sein als eine Maschine

Beim Supermarkt hatten sie sich getrennt. Sofie wohnte am Ende eines ausgedehnten Viertels mit Einfamilienhusern und hatte einen fast doppelt so langen Schulweg wie Jorunn. Ihr Haus schien am Ende der Welt zu liegen, denn hinter ihrem Garten gab es keine weiteren Huser mehr, nur noch Wald.

Jetzt bog sie in den Klverveien ein. Ganz am Ende machte der eine scharfe Kurve, die Kapitnskurve genannt wurde. Menschen waren hier fast nur samstags und sonntags zu sehen.

Es war einer der ersten Tage im Mai. In einigen Grten blühten unter den Obstbumen dichte Krnze von Osterglocken. Die Birken hatten dünne Umhnge aus grünem Flor.

War es nicht seltsam, wie zu dieser Jahreszeit alles anfing zu wachsen und zu gedeihen Woran lag es, da Kilo um Kilo des grünen Pflanzenstoffes aus der leblosen Erde quellen konnte, sowie das Wetter warm wurde und die letzten Schneereste verschwunden waren

Sofie schaute in den Briefkasten, ehe sie das Gartentor ffnete. In der Regel gab es darin viel Reklamekram und einige groe Briefumschlge für ihre Mutter. Sofie legte dann immer einen dicken Stapel Post auf den Küchentisch, ehe sie auf ihr Zimmer ging, um ihre Aufgaben zu machen.

An ihren Vater kamen nur manchmal Kontoauszüge, aber er

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war schlielich auch kein normaler Vater. Sofies Vater war Kapitn auf einem ltanker und fast das ganze Jahr unterwegs. Wenn er dann für einige Wochen nach Hause kam, latschte er nur in Pantoffeln im Haus herum und kümmerte sich rührend um Sofie und ihre Mutter. Aber wenn er auf Reisen war, konnte er ziemlich fern wirken.

Heute lag in dem groen grünen Briefkasten nur ein kleiner Brief -und der war für Sofie.

Sofie Amundsen, stand auf dem kleinen BriefumschlagKlverveien 3 Das war alles, kein Absender Der Brief hatte nicht einmal eine Briefmarke.

Sowie Sofie das Tor hinter sich geschlossen hatte, ffnete sie den Briefumschlag Dann fand sie nur einen ziemlich kleinen Zettel, nicht grer als der dazugehrende Umschlag Auf dem Zettel stand Wer bist Du

Mehr nicht. Der Zettel enthielt keinen Gru und keinen Absender, nur diese drei handgeschriebenen Wrter, auf die ein groes Fragezeichen folgte.

Sie sah noch einmal den Briefumschlag an. Doch -der Brief war wirklich für sie Aber wer hatte ihn in den Briefkasten gesteckt

Sofie schlo rasch die Tür des roten Hauses auf. Wie üblich konnte die Katze Sherekan sich aus den Büschen schleichen, auf den Treppenabsatz springen und ins Haus schlüpfen, ehe Sofie die Tür hinter sich zugemacht hatte.

Miez, Miez, Miez!

Wenn Sofies Mutter aus irgendeinem Grund sauer war, bezeichnete sie ihr Haus manchmal als Menagerie. Eine Menagerie war eine Sammlung verschiedener Tiere, und wirklich -Sofie war mit ihrer eigenen Sammlung recht zufrieden Zuerst hatte sie ein Glas mit den Goldfischen Goldlckchen, Rotkppchen und Schwarzer Peter bekommen Dann kamen die Wellensittiche Tom und Jerry, die Schildkrte Govinda und schlielich noch die gelbbraune Tigerkatze Sherekan dazu. Alle Tiere sollten

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eine Art Entschdigung sein, weil ihre Mutter spt Feierabend hatte und ihr Vater soviel in der Welt herumfuhr.

Sofie warf die Schultasche in die Ecke und stellte Sherekan eine Schale mit Katzenfutter hin. Dann lie sie sich mit dem geheimnisvollen Brief in der Hand auf einen Küchenhocker fallen.

Wer bist Du

Wenn sie das wüsste! Sie war natürlich Sofie Amundsen, aber wer war das Das hatte sie noch nicht richtig herausgefunden.

Wenn sie nun anders hiee Anne Knutsen zum Beispiel. Wre sie dann auch eine andere

Pltzlich fiel ihr ein, da ihr Vater sie zuerst gern Synnve genannt htte. Sofie versuchte sich auszumalen, wie es wre, wenn sie die Hand ausstreckte und sich als Synnve Amundsen vorstellte -aber nein, das ging nicht. Dabei stellte sich die ganze Zeit eine andere vor.

Nun sprang sie vom Hocker und ging mit dem seltsamen Brief in der Hand ins Badezimmer. Sie stellte sich vor den Spie gel und starrte sich in die Augen.

Ich bin Sofie Amundsen, sagte sie

Das Mdchen im Spiegel schnitt als Antwort nicht einmal die kleinste Grimasse. Egal, was Sofie auch machte, sie machte genau dasselbe. Sofie versuchte, dem Spiegelbild mit einer blitzschnellen Bewegung zuvorzukommen, aber die andere war genauso schnell.

Wer bist du fragte Sofie

Auch jetzt bekam sie keine Antwort, aber für einen kurzen Moment wute sie einfach nicht, ob sie oder ihr Spiegelbild diese Frage gestellt hatte. Sofie drückte den Zeigefinger auf die Nase im Spiegel und sagte:

Du bist ich.

Als sie keine Antwort bekam, stellte sie den Satz auf den Kopf und sagte:

Ich bin du.

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Sofie Amundsen war mit ihrem Aussehen nie besonders zufrieden gewesen. Sie hrte oft, da sie schne Mandelaugen htte, aber das sagten sie wohl nur, weil ihre Nase zu klein und ihr Mund etwas zu gro war. Die Ohren saen auerdem viel zu nah an den Augen. Am schlimmsten aber waren die glatten Haare, die sich einfach nicht legen lieen. Manchmal strich der Vater ihr darüber und nannte sie das Mdchen mit den Flachshaaren, nach einer Komposition von Claude Débussy. Der hatte gut reden, schlielich war er nicht dazu verurteilt, sein Leben lang schwarze, glatt herabhngende Haare zu haben. Bei Sofies Haaren halfen weder Spray noch Gel.

Manchmal fand sie ihr Aussehen so seltsam, da sie sich fragte, ob sie vielleicht eine Migeburt sein konnte. Ihre Mutter hatte jedenfalls von einer schwierigen Geburt erzhlt. Aber entschied wirklich die Geburt, wie jemand aussah

War es nicht ein bichen komisch, da sie nicht wute, wer sie war Und war es nicht auch eine Zumutung, da sie nichtüber ihr eigenes Aussehen bestimmen konnte Das war ihr einfach in die Wiege gelegt worden. Ihre Freunde konnte sie vielleicht whlen, sich selber hatte sie aber nicht gewhlt. Sie hatte sich nicht einmal dafür entschieden, ein Mensch zu sein.

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