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德语阅读:圣诞故事之Weihnachtsgeschenke(2)

发表时间:2011/8/19 9:33:18 来源:互联网 点击关注微信:关注中大网校微信
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Ich war so in meine Gedanken verstrickt, die Vorstellung der Sauce startete gerade den Generalangriff auf meine Geschmackspapillen, dass ich beinahe im Graben gelandet wäre. Inzwischen hatte ich die Autobahn verlassen, kurz angehalten und mich des Weges versichert. Und plötzlich ertrank ich in blau kreisendem Licht und sah vor mir lodernde Flammen aus einem Fachwerkhaus schlagen. Ich stoppte und ließ die Fahrzeuge der Feuerwehr vorbei. Immer, wenn im Fernsehen von den klassischen Weihnachtsbaumbränden berichtet wurde, war ich gewillt, das für publikumswirksame Enten zu halten. Man konnte doch nicht so doof sein und gleich am ersten Abend ...

Hier war es offensichtlich der Fall. Ich stieg aus, zog mir den Mantel über und wagte ein paar Schritte in Richtung der Katastrophe. Es hatten sich schon ein paar Schaulustige eingefunden.

"Was ist denn hier los?", fragte ich ganz harmlos.

"Na, das sehen Sie doch. Der Alfred hat wahrscheinlich mit besoffenem Kopf den Baum umgeschmissen."

"Aha", meinte ich, "Sie kennen die Betroffenen?"

"Ja sicher. Ist doch mein Nachbar. Hat Pech gehabt, der Mann. Letztes Jahr ist ihm die Frau weggelaufen, die Kinder hat sie mitgenommen, und er saß da. Mit dem Haus, den Schulden, mit allem. Sie sind aber nicht von hier?"

Der Mann musterte mich. Blickte dann aber wieder gebannt auf die Flammen. Die Feuerwehr hatte sich postiert, die ersten Schläuche angeschlossen und ausgefahren und machte sich an die Arbeit.

"Ne, ich will Freunde hier in der Nähe besuchen. Frohe Weihnachten, übrigens. Hoffentlich kriegen die das hin!"

"Ja, sicher, frohe Weihnachten, und nichts für ungut." Der Mann hielt mir die Hand hin. Ich schlug ein, und wir starrten auf den Ort des Geschehens. Man kann nichts dagegen machen, Feuer ist einfach so archaisch, das will man aufsaugen, als gäbe es morgen nichts mehr davon. Auch wenn ich heute nur mein Feuerzeug anschnipsen muss, das ich im Auto habe. Wenn es denn noch Gas hat. Ich meine, ich rauche eigentlich nicht mehr, und das Feuerzeug liegt seit Ewigkeiten da, unbenutzt.

Plötzlich stieß mich mein Nachbar in die Seite. "Sind Sie fit?"

Ich musste ihn sehr erstaunt angesehen haben. Er lachte kurz auf, zeigte zu der Häuserecke rechts von uns und rief "Der Alfred, komm, wir müssen ..." und war weg mit einem anderen Mann, mit dem er sich unterhalten hatte. Ich wunderte mich im Laufen zwar, dass er ausgerechnet mich angesprochen hatte. Vielleicht sah ich aber doch unverbrauchter aus als die Umstehenden, war mit dem Auto gekommen, also wohl noch nüchtern, und er kannte seine Pappenheimer. Egal. Es tat mir gut, das Gefühl, gebraucht zu werden.

Als ich um die Ecke bog, standen die beiden mit einem Dritten da und versuchten, ihn zu beruhigen. Er fuchtelte ständig mit den Händen herum und wies nach oben. An einer der kleinen Fensterscheiben entdeckte ich ein tränenverschmiertes Kindergesicht. Dahinter loderte es rot und warf dramatische Schatten auf die Kleine. Mein Nachbar sah zu mir hin, winkte mich heran und schrie in den Lärm des Löschtrubels, der das Haus umtoste: "Marie hat Alfred eins seiner Kinder zu Weihnachten vorbeigebracht, die kleine Olga. Sie sollte oben warten, bis er den Baum ... Ach egal, pass mal auf Alfred auf, wir holen eine Leiter!"

Der andere drückte Alfreds Hand in meine, und die beiden liefen zu dem Schuppen hinter uns. Alfred wollte sich losreißen und ihnen hinterher, aber ich schaffte es, ihn festzuhalten. Währenddessen heulte er wie ein ganzes Rudel Schlosshunde, seine grauen Locken hingen ihm wirr ins Gesicht. Sein Atem an meiner Schulter roch nach Bier und Stärkerem. Der Nachbar, dessen Name ich nicht wusste, hatte wohl recht gehabt.

Die Zeit wurde mir lang. In solchen Situationen dehnen sich Sekunden wie sonst kaum. Die beiden mussten doch endlich kommen! Ich blickte wieder zu dem Fenster, während ich Alfred mit meinen Armen umfasst hielt, irgendetwas auf ihn einredete und sein Schluchzen spürte. Das Mädchen, Olga, hatte die kleinen Hände an die Scheibe gepresst und bewegte seine Lippen. Ein Bild, das in jedem Fotowettbewerb den ersten Preis gemacht hätte. Halten Sie mich nicht für zynisch, aber eigentlich bin ich Fotograf und kein Alfred-Therapeut, und solcherart Betrachtung schützt einen manchmal vor Handlungsunfähigkeit.

Auf einmal kamen zwei Feuerwehrleute um die Ecke und wollten uns wegscheuchen. Ich zeigte mit einer Hand nach oben, die andere hielt den mittlerweile fast wehrlosen Alfred an seiner Jacke fest. "Der Vater", rief ich, "ich hab das im Griff". Die beiden anderen erwähnte ich lieber nicht, kam auch gar nicht dazu, denn die zwei Feuerwehrmänner waren im Nu wieder weg. Wahrscheinlich, um auch eine Leiter oder einen Leiterwagen zu holen.

Kaum stand ich mit dem heulenden Vater wieder alleine da, schleppten die beiden Nachbarn eine alte Leiter heran. Sie lehnten sie an das Haus, der eine hielt sie unten fest, und mein Gesprächspartner von vorhin kletterte langsam hoch. Er würde oben angekommen schnell und präzise handeln müssen, es war eine diffizile Aufgabe. Die Scheiben zwischen den Sprossen der alten Fenster waren klein, und wenn er eine von ihnen einschlug, würde der Luftzug die Flammen um Olga herum auflodern lassen. Er konnte nicht darauf hoffen, dass die Kleine ihm half, sicher war sie vor Angst paralysiert. Aber sie war schon so groß, dass er das Fenster ganz würde öffnen müssen, um sie durchzubekommen. Und das konnte wertvolle Sekunden dauern. Die Rationalisierung des Problems half mir, mit der Anspannung fertig zu werden.

Alfred hatte sich inzwischen aufgerichtet. Er weinte immer noch vor sich hin, wischte sich auch ab und zu mit dem Ärmel seiner Jacke durchs Gesicht. Aber er war ruhiger geworden. Er hatte offenbar begriffen, dass er die Lösung der Schwierigkeiten, die er geschaffen hatte, den anderen überlassen musste. So hat er mir das später einmal erzählt.

Gerade als die Feuerwehr mit Gerät wieder um die Ecke bog, klirrten oben die Scheiben. Ich hielt den Atem an. Alfred riss sich los und rannte auf die Männer zu, die herumbrüllten, was Amateure hier zu suchen hätten.

Und dann stand Walter, so hieß er, mit der verheulten Olga bei uns und lud sie Alfred, den ich noch davor bewahrt hatte, sich mit den behelmten Männern anzulegen, auf die Arme. Als ich die beiden glücklichen Gesichter sah, als ich Alfreds Gemisch sah aus befreitem Weinen, albernem Lachen und tausenden von Küssen, mit denen er Olgas strahlendes Gesichtchen bedeckte, spürte ich bei aller Freude einen Stich in meiner Brust. Ich gönnte den beiden die Erinnerung an ein Weihnachten, das sie nie vergessen konnten, und das sie sicher fest aneinander ketten würde. Aber ich war ein wenig traurig, mein Alleinsein stieß mir wieder auf, und ich wünschte nichts sehnlicher, als dass ich irgendwann einmal auch so ein Wesen an mich drücken könnte, das mich mit solchen Kinderwagenrädern von Augen anlächelte.

Ein Weilchen standen wir noch beieinander, und ich rauchte die erste Zigarette seit über zwei Jahren. Walter und Hans, so hieß der andere, drückten mir die Hand und dankten mir für die Hilfe. Ich winkte ab, aber insgeheim war ich stolz. Wenn ich Alfred nicht festgehalten und beruhigt hätte, wer weiß, welchen Blödsinn er noch angestellt hätte. Und Alfred und Olga nahmen mir das Versprechen ab, sie demnächst zu besuchen, wenn sie wieder eine funktionierende Bleibe hätten. Fürs erste würden sie bei Walter unterkommen.

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(责任编辑:中大编辑)

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