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Es war der 16.12.1983, ich saß im Bus nach Hause und meine Gefühle fuhren Achterbahn. Neben mir saß meine Mutter, mit bitterböser Miene. Mir hallten die Worte meines Frauenarztes noch in den Ohren: "Das Mädchen ist in der 16. Woche schwanger." Ich freute mich, ich wollte schon mit 12 Jahren früh Kinder haben. Etwas, was ich für mich alleine haben konnte, dem ich meine ganze Liebe und Aufmerksamkeit widmen konnte. "Kann man dagegen noch etwas unternehmen?" fragte meine Mutter sofort nachdem der Arzt den Verdacht meiner Mutter bestätigt hatte. "Auf Grund der Tatsache, dass ihre Tochter erst 16 Jahre alt ist, würde ich auch in der 16. Woche noch einen Abbruch machen, ja!" kam seine Antwort. "Raus hier, bitte nur schnell raus" tönte es in mir. Ich will doch dieses Kind! Um nichts in der Welt gebe ich es wieder her.
Zwei Haltestellen vor meiner Mutter stieg ich aus, ich musste diese Neuigkeit sofort Daniel, dem zukünftigen Vater erzählen. Er wusste von dem Termin und wir schlichen sofort in sein Mansardenzimmer, seine Eltern mussten ja nicht alles mitbekommen. Ich fiel ihm um den Hals und sprudelte nur so hervor, dass wir ab nächsten Juli zu dritt sein würden. Daniel strahlte über das ganze Gesicht - ein Glück. Zwar hatte ich ihm gesagt, dass ich die Pille absetzten werde, aber mit soviel Freude hatte ich nicht gerechnet. Sofort fingen wir an nach Namen zu suchen. Er würde gerne eine Tochter haben, teilte er sofort mit. Na ja, die ersten Unstimmigkeiten, denn mir war ein Sohn lieber. Wieso konnte ich nicht mal sagen, ich wusste nur, dass ich dieses Kind - egal ob Junge oder Mädchen - schon jetzt ganz tief in meinem Herzen hatte und das es die größte Liebe meines Lebens werden würde. Ich schaute auf die Uhr, mein Gott, schon halb sieben. Um 19 Uhr gab es Abendessen, ich durfte bloß nicht zu spät kommen.
Daniel begleitete mich das Stück durch den Wald nach Hause. Wir waren beide merkwürdig ruhig. Wir wussten was mich zu Hause erwarten würde.
Zu Hause empfing mich eisige Stille, nicht einmal mein 12 jähriger Bruder tobte durchs Haus. Meine Eltern saßen mit versteinerten Gesichtern am Tisch und waren schon beim Essen, man hatte nicht auf mich gewartet. Ich setzte mich auf meinen Platz und wartete auf die Predigt, die sie mir halten würden. Aber es geschah nichts, nichts als Totenstille. Nach dem Essen schlich ich in mein Zimmer hoch, als ich es unten plötzlich klingeln hörte. Besuch um diese Zeit, mitten in der Woche? Logisch, meine Eltern hatten nichts besseres zu tun gehabt, als sofort Daniels Eltern anzurufen und sie um eine Audienz zu bitten. Schließlich musste dieses in den Brunnen gefallene Kind doch wieder gerettet werden. Völlig niedergeschlagen kam Daniel zu mir in mein Zimmer. Mein Vater hatte seine Eltern angerufen und um einen sofortigen Besuch gebeten, erzählte er mir. Er werde Daniel zur Rechenschaft ziehen, wie kann es möglich sein, dass er seine 16 jährige Tochter, die gerade ihre Ausbildung angefangen hat, zu schwängern!
Die Zeit verging nicht. Was mochten die da unten im Esszimmer über unsere Köpfe hinweg entscheiden? Plötzlich tönte es von unten "Sandra, Daniel kommt runter!" das war keine Bitte, das war ein klarer Befehl. Kleinlaut schlichen wir die Treppe runter ins Esszimmer. Dort saßen sie, die 4 Richter über unser Baby. Aber merkwürdiger Weise saßen nur meine Eltern dort mit noch immer versteinerter Mine. Daniels Vater saß ganz entspannt zurück gelehnt auf seinem Stuhl, vor sich eine Flasche Bier. "Na nun guckt mal nicht so, ihr beide." tönte dieser dicke Mann, dem ich bisher meist aus dem Weg gegangen war "wir kriegen das schon zusammen hin!" "Es ist doch noch nicht zu spät Sandra, noch kann man doch etwas dagegen unternehmen" rief mein Vater vom anderen Ende des Tisches. Daniels Mutter saß still vor sich hin schmunzelt neben ihrem Mann. Sie war schließlich selber früh Mutter geworden. Meine Mutter strich imaginäre Flecken von der Tischdecke und rauchte eine nach der anderen. " Ich will aber keine Abtreibung, ich will dieses Kind, ich habe heute seinen Herzschlag gehört, ich liebe es jetzt schon" brach es unter Tränen aus mir hervor. Konnte mich denn niemand verstehen? "Mädchen, du hast gerade deine Ausbildung angefangen, Daniel ist gerade fertig. Von was wollt ihr denn leben und vor allem wo?" argumentierte mein Vater auch gleich. "Wir könnten unseren Dachboden ausbauen, nicht wahr Heinz?" schlug Henriette, Daniels Mutter vorsichtig vor. Prima, das wäre doch die Lösung. Auch wenn mir der Gedanke, bei meinen "Schwiegereltern" leben zu müssen, nicht ganz behagte. Aber es war ein Anfang. Sie pochten nicht auf eine Abtreibung. " Wie soll das denn gehen? Sandra in der Lehre, die macht sie unbedingt fertig! Daniel verdient noch nicht genug um für eine Familie sorgen zu können!" meldete sich meine Mutter. Daniel schlug vor, er könne doch Überstunden machen, er arbeitet dann eben auch Samstags.
Diese Debatte zog sich stundenlang. Als Daniel und seine Eltern aufbrachen, hatten alle 4 Erwachsenen leicht einen im Tee und wir hatten uns darauf geeinigt, dass ich das Baby bekommen durfte. Ich war glücklich. Hätte ich geahnt, dass meine Mutter die ganze Schwangerschaft nur das nötigste mit mir reden würde, so hätte ich meine Freude in Grenzen gehalten. Aber ich durfte mein Kind behalten. Gedankenverloren strich ich über meinen flachen Bauch. "Bald wirst du wachsen, mein Schatz und jeder wird sehen, dass du da bist!" dachte ich bei mir.
Weihnachten nahte. Es sollte zu meinem schrecklichsten Weihnachten werden, welches ich bis dahin erlebt hatte. Mama, Oma und ich gingen wie immer an Heiligabend zu Kirche und beide waren sie nur am weinen. Sie hatten es in diesen 8 Tagen noch immer nicht verkraften können, dass dieses behütete Mädchen plötzlich schwanger war. Der Abend verlief ungewohnt still und ich war froh, als er vorüber war.
Nach den Feiertagen fragte mich Daniel, ob ich Sylvester mit ihm und seinen Eltern in den Harz fahren möchte. Da stand die nächste Aktion an, nie im Leben würden mich meine Eltern über Nacht mit meinem Freund weglassen. Aber Heinz und Henriette, wie ich sie mittlerweile nannte, legten ein gutes Wort für mich ein. "Was soll denn noch passieren, das Mädel ist doch schon schwanger!" tönte Heinz meinen Vater an. So fuhren wir am späten Nachmittag zusammen in den Harz. Der Abend war langweilig. Es war eine Feier des Naturschutzvereins, in dem Daniel und seine Eltern waren. Kurz vor Mitternacht zog Daniel mich nach draußen. Er zog ein kleines Kästchen aus seiner Hosentasche und hielt mir einen kleinen goldenen Ring hin. "Ich würde mich heute gerne mit dir verloben." stammelte er dabei verlegen. Ich war gerührt. Alles würde gut werden! Wir werden uns heute verloben, bald heiraten und dann würde unser Baby kommen und wir sind eine ganz glückliche Familie. Ich umarmte ihn und war - wieder einmal - unheimlich glücklich.
Freudestrahlend gingen wir zu den anderen zurück. Sie wussten natürlich alle davon, umringten uns und wünschten uns alles Gute.
Am 1.Januar waren wir wieder zu Hause und zum Neujahrskaffee bei meinen Oma und Opa eingeladen. Stolz präsentierte ich meinen Ring. "Wir haben uns gestern verlobt!" strahlte ich in die Runde. "Mir wäre lieber gewesen, du hättest mit Verlobung und Kind gewartet, bis du 18 bist und deine Ausbildung fertig hast!" konterte mein Vater gleich. Opa stand auf und nahm mich in die Arme. "Ich gratuliere dir mein Mädchen, ihr werdet das schon machen!" Noch nie habe ich meinen Opa so geliebt wie in dieser Minute, da war jemand in meiner Familie, der freute sich mit mir. Nun konnte nichts mehr schief gehen.
Eine Woche später rief mich Daniel aufgeregt an, er müsse mir etwas zeigen. Er holte mich am Samstagmorgen ab und wir fuhren ein paar Straßen weiter und hielten vor einem frisch renovierten 4-Familienhaus. Daniel zog einen Schlüssel aus der Tasche, schloß auf und ging mit mir in den ersten Stock. "Das wird unser Zuhause." Staunend sah ich mir die kleine Wohnung an. Sicher, groß war sie nicht, so ungefähr 56 qm, aber ich sah das Kinderzimmer schon eingerichtet. Konnte schon den Geruch riechen und das Lachen von unserem Baby hören. In den nächsten Tagen stürzten wir uns mit Eifer ans tapezieren, Teppich verlegen und so weiter. Opa spendierte uns eine Küche, Daniels Eltern das Schlafzimmer und meine Eltern ließen sich dazu hinreißen, uns das Wohnzimmer einzurichten. In Windeseile war unser kleines Nest einzugsbereit.
Die Wochen vergingen, ich wurde kaum runder, aber mir ging es jeden Tag schlechter. Ständig musste ich mich übergeben, mein Brutdruck war im Keller, es viel mir immer schwerer meiner Arbeit nachzugehen. Oft schickte man mich Mittags nach Hause, weil ich wieder umgefallen war. Nach einer Untersuchung beim Frauenarzt im Mai schrieb mich der Arzt für die letzten Wochen krank. Ich solle mich schonen, sagte er, der Muttermund ist schon 5 cm offen. Wenn ich keine Frühgeburt haben möchte, dann solle ich möglichst wenig stehen und heben. Auf die Arbeit zu verzichten, fiel mir nicht wirklich schwer. Mein Ausbilder mobbte eh schon seitdem ich ihn von der Schwangerschaft in Kenntnis setzte. Vielleicht dachte er ja, ich würde völlig entnervt kündigen. Aber ich wollte diese Ausbildung zu Ende machen, ich hatte es meinen Eltern versprochen. Dafür würden sie sich nach der Geburt um das Baby kümmern, solange bis ich ausgelernt habe.
Die ersten Tage zu Hause waren wunderschön. Ich genoss meinen kleinen Bauch, den ich endlich bekommen hatte. Warum wurde ich bloß nicht so dick wie andere Schwangere? Die anderen Frauen im Atemkurs waren alle viel dicker als ich. Ich wollte auch so einen schönen dicken Bauch haben, jeder sollte sehen können, dass ich ein Kind bekommen. Ich führte Zwiegespräche mit dem Kleinen - ich war immer noch überzeugt, dass es ein Junge sein wird -, strickte Strampler, spielte ihm Musik vor. Die Beatles mochte er besonders gerne. Dann wurde er immer ruhiger und hörte auf mich wie ein Fußballkicker zu treten.
Am 16.7.84 stand die nächste Untersuchung an. "Aber hallo, da möchte schon jemand auf die Welt" grunzte mich mein immer mürrischer Gynäkologe an. "Wenn du heute nacht immer noch keine Wehen hast, dann bist du morgen früh um 7 Uhr bei Frau Sieger, sonst verlierst du dein Kind noch unterwegs!" Die Nacht verlief völlig normal, ich hatte noch immer keine Wehen. Zumindest keine, die ich gemerkt hatte. Um 6:30 Uhr klingelte Daniels Mutter um mich in die Klinik zu fahren. Meine Mutter prophezeite mir am Telefon noch, dass sie vor heute Nachmittag wohl nichts von mir hören würde, immerhin habe sie mit mir über 8 Stunden in den Wehen gelegen. Völlig still und verängstigt ließ ich mich von Henriette in die Klinik bringen, schlich in den ersten Stock und ließ mir mein Zimmer zuweisen. Ich hatte Angst, ganz furchtbare Angst. Hoffentlich ging alles gut und mein Kind ist gesund. Zwar hatten Daniel und ich uns den Kreissaal ein paar Wochen vorher ansehen wollen, was aber nicht ging. Es wurde gerade geboren. Und gleich Zwillinge. Die Hebamme rauschte an uns, die wir draußen kauerten, mit blutigen Laken an uns vorbei. "Na toll, da steht dir ja was bevor!" Diese Bilder gingen nun wieder durch meinen Kopf. "Kind, in dem Nachthemd willst du doch wohl nicht in den Kreissaal!" riß mich eine Schwester aus meinen Gedanken. Nicht? Aber das ist doch so schön. "Mädchen, das was du bei der Entbindung an hast, können wir hinterher wegschmeißen!" Das wurde ja immer besser und trug nicht gerade dazu bei, mir die Angst zu nehmen. Mittlerweile musste mein Blutdruck auf 180 sein und ich zitterte wie Espenlaub. "Hoffentlich ist das hier bald vorbei!" Einen anderen Gedanken hatte ich in dem Moment nicht.
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